Die Kärntner SlowenInnen
Einführung
Nach dem »Anschluss«
Deportation 1942
# Widerstand
Nach Kriegsende
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Geboren 1916 in Loibach/Libuce als Bauernsohn. September 1939 Flucht nach Slowenien, Ende Juni 1942 Festnahme in Ljubljana, anschließend Haft in Gonars, Begunje. Dezember 1942 Überstellung nach Klagenfurt. 1943 wegen »Entziehung der Wehrpflicht« zu 10 Jahren Haft verurteilt. Strafverbüßung im Zuchthaus Stein a. d. Donau, überlebte dort das Massaker am 6. April 1945. Nach 1945 Geschäftsführer des »Slovenski vestnik«, danach Rechtsanwalt.

Schon bald nach der Okkupation Jugoslawiens wurde die »Osvobodilna fronta slovenskega naroda« (Befreiungsfront des slowenischen Volkes) gegründet. Die Gründungssitzung war im April 1941 in der Villa des bekannten Literaten Josip Vidmar. Beteiligt waren daran verschiedene politische Gruppen, wie Kommunisten, Christliche Sozialisten mit deren Führer Professor Edvard Kocbek, Sokoli, Liberale etc. Die Führungsrolle im Befreiungskampf übernahmen die Kommunisten erst später, nachdem der Volksbefreiungskampf zur kommunistischen Revolution wurde.

Von den in Slowenien lebenden Kärntner Slowenen, Deserteuren und Flüchtlingen war nur Johann Županc, gebürtig aus Ebriach bei Eisenkappel, kommunistisch organisiert. Er war es auch, der als Erster zu den Partisanen ging. Ich traf ihn im Sommer 1941 zufällig vor der Matica am Kongresni trg in Ljubljana. Er erklärte mir, er werde nun bald zu den Partisanen gehen, und fragte mich, ob ich nicht mitkommen wolle. Ich steckte damals sozusagen im Endspurt meines Jusstudiums und erklärte ihm, dass ich auf jeden Fall das Studium zuerst beenden wolle, dann werde ich weitersehen. Am Ausgang des Weltkrieges habe ich nie gezweifelt und wollte daher mein Studium bald beenden, um nicht später nochmals beginnen zu müssen. Das Schicksal wollte es jedoch so, dass ich mich tatsächlich dreimal mit der Materie herumschlagen musste, bevor ich wirklich den Abschluss des Studiums erreichte.

Quelle: Spurensuche. Erzählte Geschichte der Kärntner Slowenen. 1990, Wien, Österreichischer Bundesverlag.


 

 

Anton Jelen: Osvobodilna fronta - die Befreiungsfront