Sofort nach der Volksabstimmung am 10. April 1938 wurde die Germanisierungspolitik in Kärnten verschärft. Im Oktober 1938 forderte der Kärntner Heimatbund zur Bekanntgabe der »führenden nationalen Slowenen« auf; 245 Personen wurden erfasst, viele von ihnen waren später unter den »Ausgesiedelten«. 1939–1941 bestand der Widerstand in der Flucht slowenischer Wehrmachtsangehöriger und Einberufener, vereinzelt wirkten Slowenen auch bei Anschlägen gegen Eisenbahneinrichtungen in der Steiermark sowie im Kanaltal mit. Die Mehrheit verhielt sich jedoch abwartend. Mit dem Überfall auf das Königreich Jugoslawien im April 1941 verschlechterte sich die Situation. Kulturvereine, Spar- und Darlehenskassen sowie Genossenschaften wurden aufgelöst, slowenische Einrichtungen ausgeraubt oder demoliert, Bücher vernichtet, slowenische Priester und Intellektuelle aus dem zweisprachigen Gebiet entfernt. Am 14. April 1942 wurden 917 SlowenInnen gewaltsam abgesiedelt und in Lager in Deutschland verbracht. Weitere Vertreibungen wurden nur durch die sich verschlechternde militärische Lage verhindert. Im Juli 1942 begann der organisierte bewaffnete Widerstand in Kärnten, an dem die ehemaligen »Fahnenflüchtigen« im Rahmen der Befreiungsfront (OF – Osvobodilna Fronta) maßgeblich Anteil hatten. Jedoch schon im November 1942 wurden rund 200 Personen verhaftet, 13 von ihnen zum Tode verurteilt und hingerichtet. Trotzdem entwickelte sich eine innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches einzigartige Widerstandsbewegung. Diese band in Südkärnten 10.000 Soldaten, in über 600 Aktionen wurde dem nationalsozialistischen Regime Schaden zugefügt. Vor allem aber gelang es den Kärntner SlowenInnen, sich zu emanzipieren, indem sie militärisch und geistig dem »Herrenmenschentum« der Nationalsozialisten trotzten.
|