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Altes Rathaus, Innenhof, Wipplingerstraße 6–8, A-1010 Wien
Die Neugestaltung der ständigen Ausstellung des DÖW wurde von der Stadt Wien im Rahmen des Gedenkjahres 2005 finanziert und am 8. November 2005 eröffnet. Die Ausstellung spannt in inhaltlicher Beziehung einen großen historischen Bogen von der Ersten Republik und der Vorgeschichte des »Anschlusses« bis herauf zur Gegenwart. Diese umfassende inhaltliche Konzeption verhindert einen präzise zutreffenden Titel der Ausstellung. Jede mögliche knappe Bezeichnung greift zu kurz und blendet wesentliche Aspekte aus. Die Schwierigkeit in der inhaltlichen Abwicklung bestand darin, die in sich vielfältigen historischen Themen möglichst knapp darzustellen, ohne gleichzeitig Verständlichkeit einzubüßen oder wesentliche Aspekte außer Acht zu lassen. Die Ausstellungstexte können daher nur einen Überblick über die angesprochenen Themen bieten. Diese spiegeln einerseits zentrale Forschungsschwerpunkte des DÖW und seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wider. Andererseits geben sie einen Überblick über den Stand der zeitgeschichtlichen Forschung zu NS-Verbrechen, Verfolgung und Widerstand auf österreichischem Gebiet 1938–1945. Österreichische NS-Täter und die Beteiligung aus der Bevölkerung werden dabei ebenso angesprochen wie der oft fragwürdige Umgang der Republik mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit nach 1945 in Entnazifizierung und justizieller Ahndung von NS-Verbrechen sowie Rückstellung und Entschädigung für die NS-Opfer. Auch wenn die Ausstellung sich den Themen sehr sachlich und nüchtern nähert, die Ausstellungsgestalter fühlen sich dem Andenken an die Opfer der Verfolgung sowie dem Respekt vor den Leistungen der Frauen und Männer des Widerstandes zutiefst verpflichtet. Der trotz der Erweiterung für eine derart umfassende Ausstellung zur Verfügung stehende beengte Raum stellte auch eine Herausforderung für die gestaltenden Architekten Falkeis & Falkeis-Senn dar. Ihnen gelang es, eine sehr moderne architektonische Gestaltung harmonisch in die großteils mittelalterliche Bausubstanz des Alten Rathauses einzupassen. Selbstverständlich ist die gesamte Ausstellung auch für RollstuhlfahrerInnen zugänglich. Noch eine kurze Anmerkung zum Begriff »Österreich« in der Ausstellung und im Katalog. Dieser ist stets als Verkürzung der Definition »auf dem Gebiet des heutigen Österreich« zu verstehen. Mit dem »Ostmarkgesetz« vom 14. April 1939 wurden die bis dahin noch bestehenden österreichischen Landesregierungen aufgelöst und sieben »Donau- und Alpenreichsgaue« geschaffen. Diesen wurden im Laufe des Kriegs auch außerhalb des heutigen Österreich liegende Gebiete zugeschlagen. Wissenschaftliches Konzept: Kuratorinnen: Ausstellungskoordination, Redaktion: Architektur: Graphik: Internet: Bau: SachbearbeiterInnen: Zur Ausstellung Der Aufstieg der NSDAP und ihr Weg zur Macht 1919–1933 Der Weg zum »Anschluss«: Österreich 1918–1938 Der »Anschluss« NS-Terror Die Verfolgung der österreichischen Jüdinnen und Juden Die Deportation der österreichischen Jüdinnen und Juden Widerstand Die Kärntner SlowenInnen Roma und Sinti – »Zigeuner« im Nationalsozialismus Die Verfolgung von homosexuellen Männern und Frauen Zur Rolle der Medizin im Nationalsozialismus Zwangsarbeit ziviler AusländerInnen Das Konzentrationslager Mauthausen Exil Österreich und die Opfer des Nationalsozialismus Erinnerungskultur Entnazifizierung und Ahndung von NS-Verbrechen Rechtsextremismus nach 1945 Übersetzung: Für ihre Arbeit und Unterstützung danken wir ebenso Herbert Exenberger, Eva Kriss, Judith Prem, Stephan Roth, Ursula Schwarz, André Winter und allen hier nicht namentlich aufgezählten DÖW-MitarbeiterInnen, insbesondere auch den Zivildienstleistenden des DÖW. Die Publikation eines deutsch- bzw. englischsprachigen Katalogs wurde gefördert von: |
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