Rechtsextremismus
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Jugendliche und Rechtsextremismus
# Traditioneller Rechtsextremismus
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Einen zentralen Stellenwert im rechtsextremen Spektrum haben jene Organisationen, die als Kultur- und Traditionsverbände eingestuft werden. Sie spielen als politisch und ideologisch integrativ wirkende Gruppen bei der Vermittlung rechtsextremen Gedankenguts eine wichtige Rolle. Einige haben auch die FPÖ unterstützt bzw. mit ihr sympathisiert. Zu diesen Gruppen zählen u. a. der von der Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände getragene Aula-Verlag mit der von ihm herausgegebenen Zeitschrift »Die Aula«, die Österreichische Landsmannschaft mit ihrer Publikation »Der Eckart« (früher »Der Eckartbote«), die Kameradschaft IV und die ihr nahestehende Zeitschrift »Die Kameradschaft«. Daneben sind noch der Herausgeberkreis um die Zeitung »Die Umwelt« und die Kritischen Demokraten mit ihrer Monatszeitschrift »fakten« von Bedeutung.

Geschichtliche Entwicklung

Nach der Niederlage des Nationalsozialismus 1945 kam es in Österreich zur Gründung von Organisationen und Publikationen, die ein politisches Spektrum vom gemäßigten Deutschnationalismus über den Rechtsextremismus bis hin zum Neonazismus abdeckten. Teilweise handelte es sich dabei um Wiedergründungen – wenn auch bei einigen unter einem neuen Namen – von 1945 verbotenen Vereinigungen.

Von den 1950er bis in die 1970er Jahre standen vor allem die Universitäten und die Ereignisse rund um Südtirol (»Südtiroler Freiheitskampf« 1960) im Zentrum deutschnationaler und rechtsextremer Agitation.

Die Übernahme der FPÖ durch Jörg Haider im Jahre 1986 veranlasste einen großen Teil der deutschnationalen und rechtsextremen Szene, diese Partei als politischen Hoffnungsträger zu sehen, was durch personelle Querverbindungen zwischen der FPÖ und diesem Lager noch verstärkt wurde. Haiders ambivalente Politik gegenüber dem nationalen Flügel der FPÖ und der nach den Wahlen 2000 erfolgte Eintritt in eine Regierungskoalition führte bei vielen Rechtsextremisten zu einer Verunsicherung bzw. Distanzierung.

Mit der Aktion Neue Rechte (ANR), der Nationaldemokratischen Partei Österreichs (NDP) und der Volkstreuen Außerparlamentarischen Opposition (VAPO) hatte von den 1970er bis Anfang der 1990er Jahre der Neonazismus seine bekanntesten Vertreter. Die gegen diese Gruppen erfolgten behördlichen Maßnahmen (1988 wurde die NDP wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verboten, die Verhaftung und Verurteilung mehrerer VAPO-Aktivisten in den 90er Jahren führte zum Ende dieser Organisation) ließ den Neonazismus in den Hintergrund treten. Seit 1998 ist aber wieder eine Zunahme neonazistischer Aktivitäten zu beobachten.

Rechtsextreme Organisationen spielen großteils als politisch und ideologisch integrativ wirkende Gruppen bei der Vermittlung rechtsextremen Gedankenguts eine wichtige Rolle. Daneben gibt es von Seiten der neonazistischen Szene immer wieder bescheidene Versuche, nach deutschem Vorbild unter Einsatz moderner Kommunikationsmedien wie z. B. des Internets Kameradschaften und Gruppen von freien Nationalisten aufzubauen.


 

 
»Huttenbriefe«
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Die »Huttenbriefe« werden vom Deutschen Kulturwerk europäischen Geistes (DKEG) herausgegeben.

Jugend Echo
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In der von Rechtsextremen und Neonazis für Europa geforderten Neuen Ordnung wird die Europäische Union (EU) vehement abgelehnt und als »Diktatur« bezeichnet.


Traditioneller Rechtsextremismus