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Das in einem Stadtteil Lublins gelegene Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek wurde im September 1941 als »Kriegsgefangenenlager der Waffen-SS« geplant. 1942/43 waren vor allem jüdische und nichtjüdische Polen sowie Juden aus der ehemaligen Tschechoslowakei, Slowenien und den Ghettos von Warschau und Bialystok dort in Haft. Am 16. Februar 1943 wurde das Lager in KZ Lublin umbenannt. Zwischen September und November 1942 wurde eine Vergasungsanlage eingerichtet, wo die Opfer sowohl mit Zyklon B als auch mit Kohlenmonoxyd ermordet wurden. Wegen der katastrophalen Lagerbedingungen war die Todesrate unter den Häftlingen auch ohne Mordaktionen beträchtlich. Am 3. November 1943 wurden im Rahmen der »Aktion Erntedankfest« im KZ Majdanek/Lublin die zu diesem Zeitpunkt im Lager lebenden Juden, insgesamt 17.000 Menschen, erschossen. Ab diesem Zeitpunkt dürften auch die Gaskammern nicht mehr in Betrieb gewesen sein. Am 23. Juli 1944 wurde das Lager befreit, die Gesamtzahl der Opfer wird in der Literatur mit 200.000 Menschen, davon 60.000–80.000 Juden, angegeben. Genaue Angaben über die Zahl der im KZ Majdanek/Lublin ermordeten ÖsterreicherInnen können vorläufig nicht gemacht werden. Von den im März 1941 nach Modliborzyce deportierten 999 österreichischen Jüdinnen und Juden sind 13 Überlebende bekannt. Die übrigen starben im Ghetto oder wurden nach Belzec bzw. Majdanek weitertransportiert. |
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