Entnazifizierung
Einführung
Entnazifizierung in Österreich
Alliierte Prozesse
Prozesse im Ausland
Volksgerichtsprozesse
# Geschworenenprozesse
Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
home
Up
Down
Franz Novak, »Transportexperte« von Adolf Eichmann im Reichssicherheitshauptamt, organisierte die Deportationstransporte aus verschiedenen Teilen Europas in die Konzentrations- und Vernichtungslager in den vom Deutschen Reich besetzten Ostgebieten. Im ersten Prozess (1964) wurde er wegen § 87 Strafgesetz (StG) zu acht Jahren verurteilt. Durch die Anwendung dieses so genannten »Eisenbahnerparagraphen« des österreichischen StG versuchte der Staatsanwalt, die Mitwirkung von Franz Novak an der Deportation zumindest für die Art, in welcher die Transporte in die Vernichtungslager durchgeführt worden sind, gerichtlich zu verfolgen: Viele Menschen starben aufgrund der unmenschlichen und unbeschreibbaren Transportbedingungen bereits auf dem Weg in die Konzentrationslager. Unter § 87 StG fiel die Vernachlässigung von Verpflichtungen im Rahmen des »Betriebes von Eisenbahnen unter besonders gefährlichen Verhältnissen«. Eine persönliche Mitwirkung an den Massenmorden im Sinne des österreichischen Mordparagraphen war Novak aber nicht nachzuweisen. Novak legte gegen das Urteil Nichtigkeitsbeschwerde ein, das Urteil wurde in der Folge vom Obersten Gerichtshof aufgehoben. 1966 wurde er im zweiten Prozess freigesprochen, wogegen die Staatsanwaltschaft Nichtigkeitsbeschwerde einlegte. Im dritten Prozess (1969) wurde Novak zu neun Jahren verurteilt; dieses Urteil wurde abermals vom Obersten Gerichtshof aufgehoben. In der vierten und letzten Verhandlung (1972) wurde Novak zu sieben Jahren verurteilt.
 
Weitere Informationen zum Beitrag: Die Deportation der österreichischen Juden

 
Franz Novak
» größere Ansicht


Gegen Franz Novak, der die Deportationstransporte aus verschiedenen Teilen Europas organisierte, wurden insgesamt vier Prozesse geführt.

Demonstration gegen Novak-Freispruch Demonstration gegen Novak-Freispruch

Novak-Prozesse