Durch die Vertreibung ihrer jüdischen Exponenten kam es zum Erliegen ganzer Wissenschaftsschulen, so etwa des weltberühmten neopositivistischen »Wiener Kreises« (u. a. Rudolf Carnap, Kurt Gödel, Otto Neurath, Edgar Zilsel) oder auf dem Gebiet der Psychologie und Psychoanalyse (u. a. Anna und Sigmund Freud, Paul Federn, Karl und Charlotte Bühler), der theoretischen Physik (u. a. Erwin Schrödinger, Wolfgang Pauli, Lise Meitner), der Sozialwissenschaften (u. a. Marie Jahoda, Paul Lazarsfeld) und der Kunstgeschichte (u. a. Ernst Gombrich, Hilde Zaloscer). Die Technik, das Patentwesen oder der Sport waren ebenso wenig ausgenommen wie Kunst und Kultur: Theater (u. a. Max Reinhardt, Otto Tausig), Film (u. a. Leon Askin, Billy Wilder), Kabarett (u. a. Karl Farkas), Musik (u. a. Arnold Schönberg, Ernst Krenek, Robert Stolz, Bruno Walter, Herbert Zipper), Tanz (u. a. Otto Werberg), Malerei (u. a. Oskar Kokoschka, Josef Floch), Bildhauerei (u. a. Fritz Wotruba, Anna Schindler), Architektur (Herbert Eichholzer, Margarete Schütte-Lihotzky, Josef Frank, Oskar Wlach), Fotografie (u. a. Trude Fleischmann) etc. Auch namhafte österreichische Literaten flohen: Hermann Broch, Elias Canetti, Ödön von Horvath, Robert Musil, Robert Neumann, Josef Roth, Manes Sperber, Hilde Spiel, Friedrich Torberg, Franz Werfel und Stefan Zweig. Die im Exil befindlichen KünstlerInnen, SchriftstellerInnen und Intellektuellen wurden vom NS-Regime verfemt, ihre Werke als »entartet« gebrandmarkt und verboten.
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Erwin Schrödinger (1887–1961), 1938 Emigration, 1933 Nobelpreis für Physik.
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Viktor Hess (1883–1964), 1938 nach New York, 1936 Nobelpreis für Physik.
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