Zwischen März 1938 und November 1941 vertrieb das NS-Regime mehr als 130.000 ÖsterreicherInnen, die überwiegende Mehrheit Juden im Sinn der »Nürnberger Gesetze«. Organisationen wie der JOINT (American Joint Distribution Committee), die Quäker, die Schwedische Mission sowie zionistische Vereinigungen leisteten wichtige Hilfe bei der Beschaffung der erforderlichen Reisedokumente. Zahlreiche Staaten verschärften ihre Flüchtlingspolitik und führten so wie die Schweiz – auf deren Druck hin die Pässe von Juden mit einem »J« gekennzeichnet wurden – oder Großbritannien Visumzwang ein. Nach Belgien konnten Flüchtlinge nur illegal einreisen oder erhielten nur Durchreisevisa. In den USA bestanden Quoten für die verschiedenen Herkunftsländer und man brauchte ein Affidavit, eine Bürgschaftserklärung eines US-Staatsbürgers. Für Palästina, damals britisches Mandatsgebiet, galt ebenfalls ein Quotensystem. Zionistische Organisationen führten illegale Flüchtlingstransporte auf meist gefährlichen Wegen dorthin. Mit Ausnahme Mexikos erteilten die lateinamerikanischen Staaten Einreisegenehmigungen nur an Landarbeiter. Eine Sonderstellung nahm Shanghai ein, hier bestand eine Einreisemöglichkeit, sofern ein bestimmter Geldbetrag oder ein gültiger Arbeitsvertrag vorgewiesen werden konnte.
|
|
» größere Ansicht
Ernst Papanek baute in Frankreich ein Netz von Heimen für Flüchtlingskinder auf.
» größere Ansicht
Muriel Gardiner-Buttinger mit Friedrich Adler in den USA.
|
|