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Die Schlagworte »Blutgemeinschaft« und »Arier« spielten in der national-sozialistischen Propaganda eine wichtige Rolle. Sie lieferten die ideologische Basis für die Ausgrenzung, Entrechtung und Ermordung von Millionen von Menschen. Der Begriff »Arier« wurde erstmals im 19. Jahrhundert verwendet, und zwar als sprachwissenschaftliche Bezeichnung für eine behauptete indoeuropäische Urbevölkerung. Völkisch-rassistische Ideologen benutzten diese Hypothese der Sprachwissenschaften zur Konstruktion einer wissenschaftlich völlig unhaltbaren »Abstammungslehre«. Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurde der aus der Antike stammende »Blutmythos« neu belebt. Ihm liegt die unwissenschaftliche Annahme zugrunde, das Blut sei Träger bestimmter »Eigenschaften« eines Volkes. Der Nationalsozialismus verband »Arier«- und »Blutmythos« mit dem von den Naturwissenschaften inspirierten – selbst aber unwissenschaftlichen – »Rassedenken«: Demnach war die deutsche »Blutgemeinschaft« Teil der »arischen« Rasse. Der »Blut«- und »Ariermythos« war eine entscheidende ideologische Triebkraft für den nationalsozialistischen Eroberungs- und Vernichtungskrieg. |
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