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Sofort nach dem »Anschluss« nahmen Nationalsozialisten, aber auch andere Profiteure als »kommissarische Verwalter« jüdische Geschäfte und Betriebe in Besitz. Viele richteten die Betriebe zugrunde. Durch die unkontrollierten »Arisierungen« entgingen dem NS-Staat erhebliche Vermögenswerte. Dies sollte durch »gesetzliche« Maßnahmen sowie die Einrichtung einer speziellen Behörde (»Vermögensverkehrsstelle«) verhindert werden. Die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung wurde bereits 1938 aus ihren Wohnungen geworfen, die Wohnungen wurden »arischen Volksgenossen« zugeteilt. Damit diente die »Arisierung« von Zehntausenden Wohnungen als Ersatz für eine wirksame Wohnbaupolitik. Auch nach Kriegsbeginn setzten sich die Beraubungen fort. 1939 gründete die Gestapo Wien eine eigene Verwaltungsstelle (»Vugesta«) für den Verkauf des beschlagnahmten Eigentums Vertriebener, später auch der in die Ghettos und Vernichtungslager Deportierten.
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